PCCA Mongolia
Profil
Kurz und knapp
Pastures, Conservation, Climate Action – Mongolia (PCCA) ist ein Projekt, das von der Mongolian Society for Range Management (MSRM) in Zusammenarbeit mit der University of Leicester ins Leben gerufen und ursprünglich von der Darwin Initiative finanziert wurde. Es ist nach dem Plan Vivo Standard akkreditiert. Das Projekt implementiert einen neuen Ansatz zur Wiederherstellung von degradiertem Grasland und zur Steigerung der Lebensqualität der Hirten in der ländlichen Mongolei. Die Anwendung von Weidemanagementtechniken, wie erhöhte Mobilität der Hirten zwischen den saisonalen Weideflächen, reduzierte Viehbestände und insgesamt geringerer Weidedruck, ist schliesslich dafür verantwortlich, dass mehr CO2 im Boden zurückgehalten und gespeichert wird.
Gegründet
2013
Standort
Mongolei
Methode
Bodenverbesserung
Positive Nebeneffekte
Zusätzlich zur Entfernung von CO2 aus der Atmosphäre generiert das Projekt auch weitere Vorteile für die lokale Bevölkerung und die Umwelt.
CO2 Entfernung
Durch das PCCA-Projekt schafft MSRM Anreize für eine Rückkehr zu einer traditionelleren und nachhaltigeren nomadischen Lebensweise, anstatt dass die Hirten sesshaft bleiben und einzelne Gebiete mit übergrossen Herden überweiden. Eine erhöhte Kohlenstoffsequestrierung wird durch die Wiederherstellung der traditionellen saisonalen Mobilität, verbesserte Weide- und Landbewirtschaftungspraktiken und die Verpflichtung der Hirten, weniger Vieh zu besitzen, erreicht. Durch diese Verhaltensanpassungen werden die Weiden auf natürliche Weise wiederhergestellt, werden widerstandsfähiger und die Bodenerosion wird reduziert. All dies erhöht die Aufnahme- und Speicherkapazität von CO2 im Boden massiv und der CO2-Ausstoss aus aufgrund von Überbewirtschaftung wird verhindert.
Das entfernte und gespeicherte CO2 wird von der unabhängigen schottischen Agentur PlanVivo gemessen und zertifiziert.
Mehr über die Kohlenstoffsequestrierung in Böden (Soil Carbon Sequestration) findest Du hier.
Hintergrund
Die mongolischen Hirten praktizieren traditionell eine nomadische oder mobile Form der Viehhaltung. Seit Generationen ziehen sie mit ihren Herden durch die mongolischen Steppenlandschaften. Doch wie die Welt sich verändert, so auch die Mongolei. Das traditionelle Nomadenleben scheint nicht mehr zum modernen Leben zu passen. Der Druck auf die natürlichen Ressourcen und die Lebensgrundlagen der Hirten hat sich verschärft, der Zugang der Hirten zu ihren wichtigsten Ressourcen wird mehr und mehr eingeschränkt. Anhaltende Bergbauaktivitäten und die Konzentration vom Hirten in Stadt- und Marktnähe haben den Wettbewerb um Land verschärft. Viele der Veränderungen haben dazu geführt, dass zahlreiche Hirten einen sesshafteren Lebensstil angenommen haben, wobei der Viehbestand insgesamt im ganzen Land gestiegen ist.
Prof. Dr. Dorligsuren Dulamsuren, geschäftsführender Direktor des MSRM, und sein Team erkannten schon früh, dass diese Verhaltensänderung das Gleichgewicht im natürlichen Ökosystem stört. Die zunehmende Anzahl von Vieh im Besitz der Hirten, ein sesshafterer Lebensstil und die Konzentration von Hirten in die Nähe der Städte haben zu Überweidung, Landverschlechterung und Bodenerosion geführt.
Aus diesen Gründen zielt das PCCA-Programm darauf ab, wesentliche Aspekte der nomadischen Lebensweise wiederherzustellen. So können die Hirten ein nachhaltigeres Leben führen, während sie gleichzeitig die Artenvielfalt erhalten und eine wichtige Rolle bei der Reduktion von Treibhausgasen spielen. Durch die Wiederaufnahme der nomadischen Lebensweise und die Verbesserung der Weidemanagement-Praxis wird eine Übernutzung und Überweidung des Landes verhindert. Dadurch hat das Weideland genügend Zeit, sich zu erholen, was wiederum die CO2-Aufnahme- und Speicherkapazität des Bodens erhöht.
Ausserdem schützen die Hirten die lokalen Wälder und Wildtiere durch die Bewirtschaftung der Wälder und durch die Zusammenarbeit mit den lokalen Verwaltungen, um illegale Abholzung und Jagd zu verhindern. Das Projekt ermutigt die Hirten auch, ihr Wissen zu teilen und Ressourcen zu bündeln, um bessere Produkte herzustellen zu können. Das zusätzliche Einkommen, das die Nomadengemeinschaften durch den Verkauf dieser Produkte und von Carbon Credits erzielen, wird grösstenteils für den Kauf von Werkzeugen und Materialien zur Verbesserung der gemeinsamen Infrastruktur, den Bau von Brunnen, die Verbesserung des Wassermanagements und zur Linderung des wirtschaftlichen Drucks verwendet. Die ergriffenen Massnahmen haben zu einer Verbesserung der Lebensgrundlagen und der Ernährungssicherheit geführt und gleichzeitig den Einbezug der ärmeren und schwächeren Mitglieder der Gemeinschaft verbessert.
Team
Unsere Hauptansprechpartnerin im Projekt ist Uilst Dorligsuren von MSRM. Sie ist für das aktive Management der Carbon Credits verantwortlich ist. Wir haben sie als ruhige und sehr professionelle Person kennengelernt, die eine intensive Verbindung zu ihrer Heimat und eine tiefe Bewunderung für das Projekt und seine Gründer hat. Wir freuen uns sehr darauf, unsere Zusammenarbeit mit MSRM fortzusetzen und zum Wohlergehen dieser faszinierenden Nomadengemeinschaft beizutragen.
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