Biochar
Beschreibung
Biochar als negative Emissionstechnologie nutzt das Pflanzenwachstum, um CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen. Wenn Pflanzen wachsen, nehmen sie durch Photosynthese CO2 aus der Luft auf. Das Pflanzenmaterial wird dann durch Pyrolyse in Holzkohle – bekannt als Biochar – umgewandelt. Während der Pyrolyse wird das Pflanzenmaterial in speziellen Anlagen ohne Sauerstoff auf 400-500°C erhitzt. Oft werden Pflanzen oder Bäume speziell für die Produktion von Biomasse angebaut. Es gibt aber auch einige Biochar-Projekte, welche übriggebliebenes Pflanzenmaterial, wie Reishülsen oder bei der Durchforstung von Wäldern geerntetes Pflanzenmaterial, verwenden. Nach dem Umwandlungsprozess kann Biochar dem Boden zugefügt werden, wo es über Jahrhunderte nicht oder kaum abgebaut wird und so den Kohlenstoff langfristig im Boden speichert.
Umkehrung
Eine Umkehrung der Kohlenstoffspeicherung kann auftreten, wenn die Böden, in denen Biochar vergraben ist, aufgewühlt bzw. gepflügt werden. Dadurch zersetzt sich die Pflanzenkohle und der Kohlenstoff entweicht zurück in die Atmosphäre. Eine Umkehrung kann auch auftreten, wenn bei der Pyrolyse Probleme auftreten und das Pflanzenmaterial verbrennt, anstatt in Holzkohle umgewandelt zu werden.
Verfügbarkeit und Skalierung
Biochar als negative Emissionstechnologie ist eine relativ gut verfügbare Technologie und sehr geeignet zur CO2-Entfernung. Das Problem ist aber, dass es weltweit nur eine kleine Anzahl an Biochar-Projekten gibt. Das erklärt sich dadurch, dass die Hochskalierung dieser Technologie durch Kosten und Verfügbarkeit von Bau, Betrieb und Wartung von Pyrolyseanlagen begrenzt ist.
Co-Benefits / Limits
+ Die Einarbeitung von Biochar in den Boden kann die Bodenqualität und die Wasserrückhaltung verbessern und die landwirtschaftliche Produktivität steigern.
+ Die Pyrolyse von Pflanzenmaterial kann auch zur Stromerzeugung genutzt werden.
+ Die Verwendung von Biochar als Bodenverbesserungsmittel kann die Nicht-CO2-Treibhausgasemissionen aus Böden reduzieren.
– Neue Biochar-Projekte sind durch Kosten und Verfügbarkeit von Pyrolyse-Anlagen, die zur Herstellung von Biochar benötigt werden, begrenzt.
– Die Verifizierung und Überwachung der Dauerhaftigkeit der Lagerung kann schwierig sein.
– Wenn Pflanzen speziell für die Herstellung von Biochar angebaut werden, kann dies zur Konkurrenz mit Nahrungspflanzen um Land und Wasser führen und Abholzung verursachen.
Extra Info
Biochar wird oft als naturbasierte Methode und nicht als Hybridmethode eingestuft. Aufgrund der notwendigen Verarbeitung des Pflanzenmaterials zur Herstellung von Biochar ist eine Zuordnung als Hybridmethode aber wohl passender.
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